Stolperdipolter, was hab ich denn da schon wieder gefunden?
Zum Song 12: 51 von The Strokes findet sich unter
http://www.songfacts.com/detail.php?id=7256 folgender Eintrag:
"This song is about the moments just before sex, and how you lose some innocence in that brief time. The title reflects a typical time on a clock during a sexual encounter because many people check the time just as lovemaking begins."
Da habe ich gleich zwei Dinge auf einmal gelernt: Erstens etwas über den Song und zweitens etwas über die vermeintliche Tatsache, dass manche Menschen erst mal auf die Uhr schauen, bevor es zur Sache geht. Ist das jetzt Sex mit der Stoppuhr? Der Wunsch, dass alles schnell vorbei geht oder die Vergewisserung, dass auch in Liebesdingen Pünktlichkeit eine Tugend ist?
1 Kommentar:
Die von Dir aufgeworfenen Fragen sind interessant, gehen jedoch an der Sache vorbei, denn Du betrachtest das Phänomen aus der weiblichen Perspektive. Die Strokes sind aber meines Wissens nach alle männlich. Anders als Frauen wünschen sich Männer beim Sex niemals, dass es schnell vorbeigeht, sondern im Gegenteil, dass ihnen keine Ejaculatio Praecox die Ernte verhagelt. Die Angst, zu früh zu kommen, liegt vermutlich in der sexuellen Sozialisation durch Rocco Siffredi und John Holmes begründet und ist - wie alle durchs Fernsehen begründeten Ängste - in den meisten Fällen unbegründet. Doch der verunsicherte Mann will Gewissheit, und diese bekommt er durchs Messen. Um sich nicht auf die unzuverlässige weibliche Sexualneurologie verlassen zu müssen, wählt er als Eichmaß nicht den Orgasmus der Partners, sondern das altbewährte Chronometer, wobei anzumerken ist, dass nur Anfänger und Armleuchter Uhren benutzen: Fachmann und Kenner stellen einen Soundtrack aus Stücken zusammen, die alle Ungefähr drei Minuten lang sind und können so ohne stöhrenden Kontrollblick ziemlich genau die verstrichene Zeit abschätzen.
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